Bilder von unserem Nordseelager 2024
Nordseelager 2024
Von Dienstag, dem 6. August 2024 bis Freitag, dem 16. August 2024 fand unser diesjähriges Sommerlager statt. Insgesamt 13 Pfadfinder, Jungpfadfinder und Rover begaben sich auf die Reise zu den Nordseeinseln Sylt, Föhr und Amrum.
Dazu trafen wir uns am Dienstagmorgen am Bahnhof Seligenstadt zur gemeinsamen Bahnfahrt nach Westerland auf Sylt. Schon hierbei kam es zu ersten Schwierigkeiten, denn statt der ursprünglich geplanten Direktfahrt von Frankfurt musste auf eine andere Strecke mit Umstieg in Hannover umgebucht werden. Schon im Zug machte diese Bildungsfahrt ihren Namen alle Ehre. So hat beispielsweise der Hindenburgdamm, der mit dem Zug befahren wurde, eine bewegte Vergangenheit.
Dank schnellen Handels des Organisationsteams kamen wir alle pünktlich am Abend in der Jugendherberge in Westerland an. Doch für das Abendessen war es bereits zu spät. Und auch hier war schnell eine Lösung gefunden, wir haben für alle Familienpizzen bestellt. Wir waren hier in Gruppenzelten untergebracht, die wie Jugendherbergszimmer eingerichtet waren. Noch am selben Abend wurde der zum Platz zugehörige Badestrand ausgekundschaftet. Die vielen Mücken auf dem Platz waren eine unangenehme Überraschung, aber auch damit sind wir gut klar gekommen.
Der erste ganze gemeinsame Tag begann nach einem gemeinsamen Frühstück mit einem Ausflug zu einer Krabbenkutterfahrt in List. Hier gab es Meerestiere zum Anfassen und es wurde vieles zum Fischeralltag erklärt. Außerdem führte uns die Fahrt auch zu den Kegelrobben, welche aus der Ferne mit einem Fernglas beobachtet werden konnten. Am Nachmittag konnten wir uns in Kleingruppen in Westerland frei bewegen und die Stadt auskundschaften. Den Abschluss des Abends gestaltete ein Fußball- und Volleyballspiel direkt an der Jugendherberge sowie ein idyllischer Sonnenuntergang am Strand.
Der Donnerstag startete mit einer Wanderung zum roten Kliff in Morsum. Dort wurde einiges zur lokalen Geologie erklärt. Weiter ging der Fußmarsch nach Keitum und von dort mit dem Bus direkt weiter zum Naturgewaltenzentrum in List. Dort blieb uns nach einer kurzen Einführung eine gute Stunde, um uns mit einer digitalen Schnitzeljagd einen groben Eindruck von der Ausstellung zu erhaschen. Den Abschluss des Tages gestaltete eine Singerunde in Strandkörben, welche teilweise in den Zelten zu später Stunde fortgeführt wurde.
Der Freitag hat mit einem Besuch in einem Aquarium begonnen. Hier konnten wir viele unterschiedliche Tiere beobachten, welche man am Strand wohl kaum sehen würde. Der Nachmittag wurde mit einer Dünenwanderung inhaltlich ausgestaltet. Hier gab es beispielsweise einige Erläuterungen zu der Wichtigkeit des Strandhafers beim Erhalt der Dünen und woher die dünnen ihre lila Farbe haben. Auch Tiere, die uns auf dem Weg begegnet sind, konnten uns durch das junge Führungsteam der Kurverwaltung erklärt werden. Das Highlight war die Besichtigung der Uwe Düne, die größte Wanderdüne der Insel.
Am Samstag hieß es Taschen packen: Wir verlassen den Zeltplatz der Jugendherberge. Jetzt schon wieder heim? Quatsch! Die Reise ging weiter zur Insel Amrum. Dazu sind wir zur Fähranlegestelle in Hörnum, um dort die Fähre der Adler Schiffe nach Amrum zu nehmen, doch die Fähre fiel aus. Was nun? Das Organisationsteam bewies erneut seine Flexibilität und buchte Fahrten der Wyker Dampfschiffs Reederei, die als besonders zuverlässig gelten. Dazu ging es mit dem Bus wieder quer über die Insel zurück nach Westerland und von dort mit der Bahn nach Dagebüll auf dem Festland. Dort angekommen ging es per Fähre über Föhr nach Amrum. Direkt am Hafen wartete das Team das Schullandheims ,,Ban Horn“ auf uns, um das große Gepäck per Transporter zum Gruppenraum der Herberge zu bringen. Mit leichtem Tagesgepäck fuhren wir mit dem einzigen Linienbus über die gesamte Insel und sind dann von der letzten Haltestelle in Norddorf zwei Kilometer weiter zu Fuß zur Unterkunft gelaufen. Dort blieb gerade noch genug Zeit für ein gemeinsames kleines Abendessen und das Einrichten der Gruppenzimmer sowie eine kurze Einweisung in die Örtlichkeit.
Der erste gesamte Tag auf Amrum stand ganz im Zeichen einer Wattwanderung. Hierfür ging es mit einem Wattführer an der Jugendherberge vorbei fast an die Nordspitze der Insel Amrum. Mit vielen anderen Tourist:innen kämpften wir uns über den weichen Boden und durch Priele ganze 8 km bis nach Dunsum auf Föhr. Nebenbei wurden einige Muscheln gesammelt, die der Wattführer detailreich erklären konnte. Am frühen Abend auf Föhr angekommen suchten wir uns eine Möglichkeit zum Abendessen in Dunsum. Danach ging es direkt weiter nach Wyk, wo die Fähre für den Rückweg nach Amrum schon wartete. Völlig erschöpft nach dem langen Marsch vielen alle nach einer kurzen Dusche in ihre Betten.
Die zweite Woche begann mit einem Ausflug zum Badeland auf Amrum. Nicht etwa um zu baden, sondern um nebenan etwas zu der Lebensweise der Tiere im Watt zu erfahren. So wurden beispielsweise verschiedene Tiere von den Guides gefüttert. Eine kleine Minigolfpartie mit Holzbällen auf Holzbahnen ganz ohne Schläger ergänzte das Programm. Nach einer kurzen Pause am ikonischen Strand mit Kniepsand ging es inhaltlich weiter mit einem Workshop zum Bernstein schleifen. Da es für das Abendessen in der Jugendherberge bereits zu spät war, kehrte die Gruppe in die blaue Maus ein. Dort konnte sich dann jeder etwas zu Essen und zu trinken aussuchen. Den restlichen Abend verbrachte die Gruppe am Strand. Bis auf wenige Ausnahmen, welche das umfangreiche Spieleangebot (Schach, Tischkicker…) des Schullandheims nutzten.
Am nächsten Morgen waren wir für den Frühstücksdienst eingeteilt. Hier wurden alle Tische für alle Gruppen gedeckt und nach dem Essen abgeräumt. Das Tagesprogramm begann mit einem Ausflug zum Leuchtturm und anschließend zur Windmühle. Zwischen diesen beiden Punkten lag allerdings so viel Zeit, dass wir uns in dem Ort Nebel nicht nur kurz ausruhten, sondern auch etwas langweilten. Deshalb sind wir spontan zum Ömrang Hüs gegangen, einem historisch eingerichteten Kapitänshaus. Hier nahm sich das ehrenamtliche Personal außerhalb der Öffnungszeiten Zeit für eine Führung durch das Haus. So konnte man sich ein eindrucksvolles Bild von dem Alltag der Menschen dort machen. Auch in der Windmühle gab es eine solche Führung mit dem ehrenamtlichen Team mit Erklärungen zu den historischen und technischen Eigenheiten der Anlage. Zurück im Schullandheim konnten wir wieder das Abendessen genießen.
Der Mittwoch startete ganz entspannt mit einer Vogelführung. So konnten verschiedene Möwenarten und sogar ein Seeadler beobachtet werden. Am Nachmittag waren wir noch bei einer Hummerführung, bei welcher wir zusehen konnten, wie die Hummer gefüttert werden. Der restliche Tag bot viel Freizeit, den die meisten am Strand, bei den Spielgeräten des Schullandheims oder in der Stadt verbrachten. Nach dem Abendessen sind wir mit dem Bus zum Fähranleger nach Wittdün gefahren. Von dort aus haben wir dann eine Nachtwanderung über circa 10km gemacht, welche uns über Nebel, Steenodde und den Teerdeich zurück zu unserer Unterkunft nach Ban Horn gebracht hat. Während unserer kleinen Wanderung wurden immer wieder Sagen und Mythen über Amrum vorgelesen. Ob das alles Wahr ist?
Am letzten Tag vor Ort ging es zu einem weiteren Leuchtturm und zum "eisernen Haus" in Wittdün. Anschließend gab es erneut viel Freizeit. Diesmal allerdings mit einer konkreten Aufgabe. In kleinen Gruppen sollte der bunte Abend vorbereitet werden. Dies umfasste unter anderem musikalische, kabarettistische und schauspielerische Darbietungen. Außerdem galt es, die Taschen für die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten und die Räumlichkeiten aufzuräumen. Das Highlight des Tages bildete die abendliche Verleihfeier am Strand. Hierbei bekam eine Jungpfadfinderin ihr Halstuch. Einige andere Jungpfadfinder tauschten ihr Halstuch gegen das des Pfadfinders ein. Gleiches Tat ein Pfadfinder, der nun ein Roverhalstuch trägt. Auch ein Mannschaftsmitglied wurde nun offiziell in sein Amt aufgenommen. Neu eingeführt wurden auch verschiedene Markierungen an den Schulterklappen. Den Abschluss des Abends bildete eine Singerunde bei Stockbrot und Lagerfeuer.
Die Heimreise begann recht abenteuerlich bei strömenden Regen. Die Fähre von Wittdün auf Amrum direkt nach Dagebüll auf dem Festland hatte einige Minuten Verspätung, so dass der Anschluss zum Fernzug gefährdet war, aber dieser wartete auf seine Fahrgäste und brachte uns auf direktem Wege nach Frankfurt. Dort angekommen wurde die Veranstaltung mit einem Abschiedskreis beendet. Auf den letzten Kilometern über Rodgau und Froschhausen verkleinerte sich die Gruppe, bis Seligenstadt Bahnhof.
Trotz einiger turbulenter Momente war die Veranstaltung im Großen und Ganzen ein voller Erfolg und das Organisationsteam hat bereits eine lange Liste mit weiteren Reisezielen für die nächsten Jahre.
Komm auch du gerne mit!
Weitere tolle Berichte von Lagern und Aktionen findet ihr in unserer Chronik!